Bimetall-Lochsägen und ihre Anwendungen
Bimetall-Lochsägen gibt es aus den Werkzeugstählen HSS und HSSE-Co 8. In welche Werkstoffe du mit ihnen am besten bohrst, erfährst du in diesem Beitrag.
In unserem letzten Beitrag Das solltest du über HSS und Hartmetall-Lochsägen wissen, haben wir uns die Eigenschaften und Anwendungsfelder der HSS und Hartmetall-Lochsägen genauer angeschaut. Dort haben wir gelernt, dass die Lochsägen vor allem für die Metallzerspanung geeignet sind.
Die Bimetall-Lochsägen sind neben der Metallzerspanung u. a. auch für die Holzverarbeitung geeignet. Wir führen sie in den beiden Werkzeugstählen HSS und HSSE-Co 8 (8% Cobalt).
Eigenschaften von Bimetall-Lochsägen
Der Grundkörper und die Schneiden der Bimetall-Lochsäge bestehen aus zwei unterschiedlichen Werkzeugstählen (Bimetall). Der Grundkörper besteht aus einem biegsamen Spezialstahl und die Zähne, die den Werkstoff schneiden, aus HSS bzw. HSSE-Co 8.
Die Zähne sind an den Grundkörper aufgeschweißt. Die beiden Bimetall-Lochsägen haben zwei verschiedene Zahnungen:
Die variablen Zahnungen und Feinverzahnungen sorgen dafür, dass sich die Lochsäge nicht im Material verhakt und ruhig läuft. Bimetall-Lochsägen haben im Vergleich zu Hartmetall-Lochsägen eine größere Anzahl an Zähnen, die einen sauberen Schnitt ermöglichen.
Um ein Loch mit der Bimetall-Lochsäge zu bohren, benötigst du neben der Bimetall-Lochsäge einen Aufnahmehalter inkl. Führungsbohrer.
Da Lochsäge und Aufnahmehalter getrennt voneinander sind, kannst du mit dem Aufnahmehalter schnell die verschiedenen Lochsägendurchmesser wechseln (bei uns verfügbar: 14 bis 210 mm). Der Führungsbohrer ermöglicht ein einfaches Zentrieren und eine saubere Führung im Werkstoff. Es gibt verschiedene Aufnahmehalter für das entsprechende Bohrfutter.
Optional kannst du ebenfalls eine Auswurffeder einsetzen, die das ausgeschnittene Material aus der Lochsäge auswirft.
Anwendung der Bimetall-Lochsägen
Die Bimetall-Lochsägen sind bestens für die Zerspanung von Metall und Holz geeignet. Beste Ergebnisse werden in Stahl bis max. 5,0 mm Materialstärke erzielt. Mit der Bimetall-Lochsäge HSSE-Co 8 zerspanst du ebenfalls Edelstahl - aber nur Bleche bis max. 1,5 mm!
Die Anwendungsgebiete sind vor allem in der Sanitär- und Elektroinstallation angesiedelt.
Achte beim Zerspanen von Stahl oder Metall auf die richtige Umdrehungszahl. In der Drehzahlentabelle für Bimetall-Lochsägen findest du die entsprechenden Drehzahlen.
Bimetall-Lochsäge HSS variabler Zahnung
Bei leicht zerspanbaren Werkstoffen, wie z. B. Aluminium, Holz oder Rigips, räumt die variable Zahnung das zerspante Material besser frei. Im Vergleich zur Bimetall-Lochsäge HSSE-Co 8 mit Feinverzahnung ist der Schnitt etwas gröber.
Mit ihr werden oft Löcher für u. a. Steckdosen und Lichtschalter (68 mm Durchmesser) sowie Kabeldurchführungen in Schreibtischen oder in Küchenarbeitsplatten gebohrt.
Bimetall-Lochsäge HSSE-Co 8 mit Feinverzahnung
Der hohe Cobaltgehalt sorgt für eine hohe Warmhärte. D. h. bei hohen Temperaturen verliert der Werkzeugstahl nicht seine Härte.
Die Feinverzahnung sorgt für einen ruhigeren Lauf, ein besseres Schnittbild und einen geringeren Kraftaufwand.
Aus diesen beiden Gründen (hohe Warmhärte und sauberer Schnitt) ist die Bimetall-Lochsäge HSSE-Co 8 besonders gut für Metalle wie z. B. unlegierter und legierter Stahl (bis 5 mm), Edelstahl (bis 1,5 mm) und weniger für weiche Werkstoffe geeignet.
Durch die geringere Wärmeentwicklung beim Schneiden wird im Vergleich zur Bimetall-Lochsäge HSS die Standzeit besonders bei Metallen erhöht.
Bimetall-Lochsäge | Anwendungsbereiche |
---|---|
HSS variabler Zahnung | Baustahl bis 5 mm Schnitttiefe (bis 700 N/mm2), Bunt- und Leichtmetall (Aluminium), Kunststoff, Gips-, Leichtbau-, Faser-, Sperrholzplatte und Holzverarbeitung |
HSSE-Co 8 mit Feinverzahnung | Unlegierter und legierter Stahl (bis 1.000 N/mm2), hochchromlegierter Stahl wie VA, rost- und säurebeständiger Stahl, Bunt- und Leichtmetall (Aluminium, Messing), Edelstahl bis max. 1,5 mm |
Beim Bohren von legierten Stählen solltest du unbedingt Kühlmittel verwenden.
Beachte beim Bohren mit der Bimetall-Lochsäge unsere Anwendungshinweise:
- mit leichtem und gleichmäßigen Anpressdruck anbohren
- Pendelbewegungen vermeiden
- Drehzahltabelle beachten
- Kühlmittel verwenden
- nicht für den Schlagbohrbetrieb geeignet
Zusammenfassung
Bimetall-Lochsägen sind für verschiedenste Anwendungen geeignet.
Mit der Bimetall-Lochsäge HSS arbeitest du eher im Trockenbaubereich, vor allem in Holz oder weichen Kunststoffen erreichst du eine Schnitttiefe von bis zu 28,0 mm.
Die Bimetall-Lochsäge HSSE-Co 8 kannst du für die Metallbearbeitung einsetzen und erzielst beste Ergebnisse bei Stahl (bis 1.000 N/mm2) bis maximal 5,0 mm und für Edelstahl bis maximal 1,5 mm. Bei weicheren Materialien erreichst du ebenfalls eine Schnitttiefe von bis zu 28,0 mm.
Lochsägen können mit der Hand- oder Ständerbohrmaschine verwendet werden und haben dabei eine hohe Rundlaufgenauigkeit.
Im Vergleich zu den Hartmetall-Lochsägen, sind die Bimetall-Lochsägen für größere Schnitttiefen geeignet. Dafür schneidest du mit den Hartmetall-Lochsägen wesentlich härteres Material (Stahl bis 1.000 N/mm2).
Folgende Tabelle gibt dir eine Übersicht über die Eigenschaften und Anwendungsfelder der Hartmetall- und Bimetall-Lochsägen.
Unser komplettes Lochsägenprogramm inkl. Koffersets, Zubehör wie Aufnahmehalter, Führungsbohrer und Auswurffeder findest du unter Produkte > Lochsägen.
Falls du Schwierigkeiten hast, die passende Lochsäge zu finden, kannst du uns selbstverständlich kontaktieren.